ARACHNOLOGISCHE GESELLSCHAFT

Amateur venom-extraction business may hasten extinction of scorpions

Amateur venom-extraction business may hasten extinction of scorpions

Die Giftentnahme durch Amateure kann das Aussterben von Skorpionen beschleunigen

Abstract

The pharmacological utility of various biochemical compounds in scorpion venom offers promise in several research fields but its potential economic value has placed pressure on scorpion populations already threatened by habitat destruction and overharvesting for the international trade in exotic pets. Since at least 2016, several countries in Africa and Asia reported an increase in the number of people investing in farms for maintaining scorpions and extracting (‘milking’) their venom for commercial use. In addition to serious doubts about the quality of the venom extracted at these farms, repeated collecting of wild specimens may denude an area of scorpions. Given estimates of a million species threatened with extinction over the next decade, unsustainable overexploitation remains a major driver of biodiversity loss. The amateur venom-extraction business has the potential to adversely affect scorpion biodiversity in several biologically rich but poorly documented countries, which calls for urgent action from governments, universities and scientific societies to enhance the conservation of local scorpions. The following activities should thus be initiated or expanded: faunistic surveys and developing national lists of endemic species, red-listing threatened and endangered species using the IUCN Red List categories and criteria, educating local communities, and ceasing to issue permits for the collection of scorpions for commercial exploitation of any kind.

Der pharmakologische Nutzen verschiedener biochemischer Bestandteile von Skorpiongift ist für mehrere Forschungsbereiche vielversprechend, aber sein potenzieller wirtschaftlicher Wert hat die Skorpionpopulationen unter Druck gesetzt, die bereits durch die Zerstörung von Lebensräumen und die übermäßige Entnahme für den internationalen Handel mit exotischen Haustieren bedroht sind. Mindestens seit 2016 meldeten mehrere Länder in Afrika und Asien eine Zunahme der Zahl der Personen, die in Skorpionfarmen investieren um deren Gift für kommerzielle Zwecke zu extrahieren („melken“). Es gibt erhebliche Zweifel an der Qualität des auf diesen Farmen gewonnenen Gifts. Zusätzlich kann das wiederholte Sammeln die natürlichen Populationen ernsthaft gefährden. Es gibt Schätzungen, dass eine Million Arten im nächsten Jahrzehnt vom Aussterben bedroht sind. Die nicht nachhaltige Übernutzung ist ein Hauptgrund für den Verlust der biologischen Vielfalt. Das Geschäft mit der Giftextraktion hat das Potenzial, die Artenvielfalt von Skorpionen in artenreichen, aber unzureichend untersuchten Ländern nachteilig zu beeinflussen. Dies erfordert dringend Maßnahmen von Regierungen, Universitäten und wissenschaftlichen Gesellschaften, um den Schutz der lokalen Skorpione zu verbessern. Es sollten faunistische Erhebungen durchgeführt werden, nationale Listen endemischer Arten erstellt werden, bedrohte und gefährdete Arten mithilfe der Kategorien und Kriterien der IUCN in Roten Listen geführt werden, die örtlich Verantwortlichen geschult werden und das Sammeln von Skorpionen zur kommerziellen Verwertung jeglicher Art nicht mehr genehmigt werden.