Arachnologische Mitteilungen 35
16 C.Muster, A. Herrmann, S. Otto & D. Bernhard Dornfinger in Südschweden (Öland) nachgewiesen. Die Art galt dort als verschollen, wurde aber 2004 wiedergefunden ( J ONSSON 2005). Erste Nachweise in Brandenburg sind von Anfang der 1950er Jahre verbürgt, ein Gebiet zwischen nordwestlicher Nie- derlausitz, Unterer Havel und westlicher Flämigab- dachung/Fiener Bruch ist mittlerweile geschlossen von zum Teil individuenreichen Populationen besiedelt (H ERRMANN et al. 1999, Abb. 3). Eine weitere Ausbreitung nach Osten ist in Brandenburg durch verschiedene Beobachtungen belegt. Die in Abb. 3 zwischen Berlin und der Oder zerstreuten Einträge repräsentieren Zufallsbeobachtungen. Neuere systematische Nachsuchen sind bislang nicht erfolgt. H ERRMANN et al. (1999) wer- teten das einzige damals bekannte sächsische Vorkommen in der Dübener Heide noch als „tatsächlich isoliert“. Abbildung 3 verdeutlicht, dass diese Ansicht nicht aufrecht erhalten wer- den kann. Dagegen wirkt der Fundort Geising wirklich überraschend, vor allem, da aus den wärmebegünstigten Gebieten des Elbtales kei- ne Nachweise vorliegen. Eine Einwanderung aus demThermophytikumBöhmens erscheint nicht ausgeschlossen. Neue Nachweise: Sachsen: Landkreis Delitzsch: Delitzsch: Südliches Heimfeld, TK 4440, 51°32’01’’N, 12°21’14’’E, 94 m, 1 , 20.07.2007, leg., det. Anonymus, 1 , 06.08.2007, leg. Anonymus, det. und Coll. C. Muster. Ein vorliegendes Foto von der Fund- stelle zeigt eine hochwüchsige Ruderalflur mit Dominanz der Kanadischen Goldrute Solidago canadensis . Dübener Heide: NE Authausen, W Vierenberg, Sandpionierbiotop, TK 4342, 51°36’26’’N, 12°42’38’’E, 121 m, mehrere im Rahmen der Exkursion Sächsischer Arachnologen, 10.09.2006, det. und Coll. D. Tolke. Landkreis Torgau-Oschatz: Dübener Heide: S Falkenberg, Sandpionierbiotop, TK 4342, 51°36’15’’N, 12°45’38’’E, 124 m, zahlreiche und , 15.06.2006, leg. A. John, det. und Coll. D. Tolke. W Falkenberg, Sandpionierbiotop am Pakerschloss,TK 4342, 51°36’35’’N, 12°44’27’’E, 118 m, zahlreiche und , 15.06.2006, leg. A. John, det. und Coll. D. Tolke. Landkreis Weißeritzkreis: NSG Geisingberg: NW-Hang Geisingberg, Berg-Mähwiese (Storchschnabel-Goldhafer- Bergwiese),TK 5248, 50°46’31’’N, 13°46’17’’E, Abb. 3: Nachweise von Cheiracanthium punctorium in Deutschland. Nach: S TAUDT (2007). Die Nachweiskarten der AraGes erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit, besonders die ältere Literatur ist noch nicht vollständig aufgearbeitet. Nachweiszeit- räume: vor 1950 (offenes Dreieck), 1950-1980 (offener Kreis), 1980-1999 (halboffener Kreis), ab 2000 (gefüllter Kreis). Fig. 3: Records of Cheiracanthium punctorium in Germany (modified from S TAUDT 2007). Note that the map may not contain all records because the processing of older data is not yet com- plete. Period of records: up to 1950 (open triangle), 1950-1980 (open circle), 1980-1999 (semifilled circle), from 2000 (filled circle). 720 m, 1 , 22.09.07, leg. und det. V. Kuschka, vid. D. Tolke, C. Muster. Brandenburg: Landkreis Havelland: Elstal: Rhinslaake, wechselfeuchte Pfeifengraswiesen über kalkreichem Sand, TK 3444, 52°32’36.0’’N, 13°1’18.05’’E, mehrere im Brutgespinst, Au- gust 2006, det. A. Herrmann. Stadt Brandenburg: Narzissenweg, im Einfamilienhaus über den Tisch laufend, TK 3541, 52°25’21.66’’N, 12°30’40.78’’E, 1 , 13.08.2006, leg. und det. R. Beyer, rev. A. Herrmann. Landkreis Oberhavel: Hennigsdorf: Teufelsbruchwiesen, hochwüchsige Säume von wechselfeuchten Pfeifengraswiesen, TK 3344,
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