Arachnologische Mitteilungen 35

Humanmedizinisch bedeutsame Dornfinger-Arten 17 52°37’10’’N, 13°09’30’’E, mehrere  im Brutge- spinst, 15.09.2006, leg. und det. A. Herrmann. LandkreisOder-Spree: Woltersdorf: östliche Süd- hänge der Kranichberge,Kalkreiche Endmoränemit Schlagfluren aus Rasen-Fiederzwenke und Land- reitgras, TK 3548, 52°26’20.58’’N, 13°46’55.93’’E, mehrere  und  in Gespinsten, Juli 2004, det. A. Herrmann. Philadelphia: Luchwiesen, wech- selfeuchte Pfeifengraswiese mit Rasenschmiele,TK 3749, 52°15’21.92’’N, 13°54’11.28’’E, wenige  im Brutgespinst, 09.2006, det. A. Herrmann. Selchow: Woppusch-Halbinsel, nährstoffarme Feuchtwiese, TK 3749, 52°12’18.41’’N, 13°53’0.08’’E, mehrere subad. im Gespinst, Juni 2006, det. A. Herrmann. Trebatsch: Spreewiesen, wechselfeuchteWiese,TK 3950, 52° 5’34.82’’N, 14° 9’4.52’’E, 1  im Brut- gespinst 2005, det. D. u. H. Beutler (Stremmen). Schadow: Dammer Moor, wechselfeuchteWiesen- brache, TK 3951, 52° 1’38.32’’N, 14°16’19.73’’E, mehrere subad. im Gespinst, 04.07.2006, det. D. Beutler u.A.Herrmann. LandkreisDahme-Spree- wald: Wernsdorf: OT Ziegenhals, Krummeluch Westrand, wechselfeuchteWiesenbrache,TK 3648, 52°20’21.24’’N, 13°41’3.87’’E, mehrere  im Brut- gespinst, 20.09.2007, det. A.Herrmann. Landkreis Teltow-Fläming: Schönhagen: Flugplatzgelände mit Sandtrockenrasen und Calluna -Heide, TK 3744, 52°12’21.18’’N, 13° 9’25.47’’E, 1  im Brut- gespinst, September 2000, det. I. Rödel. Thyrow: Siedlung, imEinfamilienhaus (hochwüchsige Stau- denfluren auf Nachbargrundstück vorhanden, TK 3745, 52°14’57.03’’N, 13°15’16.23’’E (ungenau), 3  August/September 2006, 9  August 2007, leg. et det. Anonymus, 1 Expl. rev. J. Dunlop. Lucken- walde: Siedlung im Stadtrandbereich, inWohnung (Biss beim Versuch, das Tier aus dem Haus zu setzen), TK 3944, 52° 5’16.05’’N, 13°9’1.15’’E, 1  , det. H.-J. Sommer. Bissnachweise in Sachsen undBrandenburg: Der verbürgte Biss in Sachsen (die Spinne wurde vom Patienten sichergestellt und zur Determination vorgelegt), auf den sich o. g. Pressemitteilungen beziehen, erfolgte am 20.07.2007 bei Bauarbeiten im Südlichen Heimfeld Delitzsch. Nach amts- ärztlicher Auskunft traten bei dem 33-jährigen Patienten „leichte bis mittlere Schmerzen an der Bissstelle, Rötung und Schwellung, sowie leichte Lähmungserscheinungen des Armes auf“ [Man beachte die Unterschiede zur Diktion der Presse- mitteilungen!] Bei einer Exkursion von Tolke et al. in der Dübener Heide im Juni 2006 wurde A. John von einem Männchen gebissen, welches in einem Extragespinst unter dem Weibchen saß. Der Biss war schmerzhaft, die Bissstelle war leicht gerötet und geringfügig geschwollen. Nach ca. 4 Stunden waren sämtliche Symptome abgeklungen. In Brandenburg ist bereits im Sommer 1995 ein Bissfall in Saalow bei Zossen im Landkreis Teltow-Fläming bekannt geworden. Das Beleg- exemplar wurde vom behandelnden Arzt (Dr. T. Voß) zur Bestimmung an R. Baier weitergeleitet, der die Artzugehörigkeit bestätigte (Baier pers. Mitt. 1999). Die Patientin wurde beim Waschen von im Garten geerntetem Gemüse in den Finger gebissen.Der Arzt bestätigte in einem 1999 geführ- ten Telefonat eine heftige entzündliche Reaktion der Bissstelle (Voß pers. Mitt. 1999). Zwei weitere Bisse, bei denen die Umstände deutlich auf Chei- racanthium punctorium als Verursacher hinweisen, ereigneten sich ebenfalls im Landkreis Teltow- Fläming. Für den Sommer 2006 und für August 2007 liegen Berichte aus den Stadtrandbereichen von Luckenwalde, jeweils aus der Nähe großer, von der Art besiedelter Trockenflächen vor. In beiden Fällen wurden Herrn H.-J. Sommer als Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde Teltow-Fläming typische Bissverläufe mitgeteilt. ImDetail geschil- dert wurde der Fall des Jahres 2007, bei dem in der letzten August-Woche eine Frau in den Finger gebissen wurde, als sie die Spinne aus dem Haus setzen wollte. Das Tier konnte nicht belegt werden, weil es in Reaktion auf den Biss weggeschleudert und nicht wieder gefunden wurde. Der Biss war schmerzhaft und mit Blutaustritt verbunden, der gebissene Finger mehrere Tage gefühlstaub. Am Arm soll sich eine Rötung bis zur Schulter hin- aufgezogen haben. Alle Symptome klangen nach einigen Tagen ab. Alle hier genannten Fälle fan- den kein Medienecho. Die betroffenen Personen reagierten sachlich und ruhig. BeimThyrower Fall wurde allerdings Besorgnis wegen der nächtlichen Aktivität der Tiere im Zusammenhang mit den im Haus lebenden kleinen Kindern geäußert. Diskussion Das gestiegene öffentliche Interesse an Dornfin- gern konzentriert sich einzig auf einen Aspekt: die angebliche Einwanderung von gefährlichen Gifttieren im Zuge der anthropogen bedingten

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