Arachnologische Mitteilungen 35

46 M. Lemke Ergebnisse F INCH (2005) nennt für Schleswig-Holstein 549 Spinnenarten. Mit den 10 in vorliegender Arbeit erstmals für das Bundesland genannten Arten erhöht sich die Anzahl der aktuell aus Schleswig- Holstein genannten Arten auf 559 Arten. Mit knapp 4000 Funden konnten 75 % der Familien der Roten Liste (R EINKE et al. 1998) nachgewie- sen werden. Insgesamt ist davon auszugehen, dass Fangmethodik, zeitliche und regionale Gegeben- heiten die Hauptfaktoren sind, weshalb während der Aufsammlung des Autors nicht alle Arten erfasst werden konnten. So ist beispielsweise die Familie der Gnaphosidae mit 16 % der in R EINKE et al. (1998) genannten Arten stark unterrepräsentiert. Nachweise über Cybaeidae, Dysderidae, Eresidae, Sparassidae, Nesticidae, Oonopidae, Oxypoidae und Theridiosomatidae fehlen ganz. Nachfolgend die Liste der 10 Arten, die in der Checkliste von Schleswig-Holstein bisher noch fehlen (R EINKE et al. 1998) und die auch nicht bei F INCH (2005) für Schleswig-Holstein genannt werden. In dem fortgeführten Verzeichnis der Spinnen (Araneae) des norddeutschen Tieflandes und Schleswig-Holsteins (F RÜND et al. 1994) sind diese Arten dagegen bereits für das übrige Nordwestdeutschland ohne Schleswig-Holstein aufgeführt (Finch schriftl.Mitt.).Die Nomenklatur richtet sich nach P LATNICK (2007). Theridiidae Achaearanea simulans (Thorell, 1875) Ein einziger Fund eines Männchens am 25.06.2005 im Wald bei Sande (TK 2331). Dipoena melanogaster (C. L. Koch, 1837) Ein einziger Fund einesWeibchens im Stadtgebiet von Lübeck in der Nähe der Trave, einemTeilstück des Wesloer Waldes (TK 2130), das durch eine Hauptverkehrsstraße vom übrigen Wald abge- schnitten ist. Lasaeola tristis (Hahn, 1833) Fünf Funde in Schleswig-Holstein. Drei weitere im nahe gelegenen niedersächsischen Territorium nördlich der Elbe. Drei Funde (  ) 2005 und zwei weitere 2007 stammen von niedrigerWiesenvegetation aus einem südlich Lübeck gelegenen ehemaligen Übungsge- lände des Bundesgrenzschutzes, der "Grönauer Heide". Zwei weitere Funde (  +  ) stammen aus dem ehemaligen innerdeutschen Grenzgebiet bei Langensehsten von einemTrockenrasenmit einzeln stehenden Büschen (TK 2430, 13.06.2006). Aufgrund der Relevanz für die Checkliste der norddeutschen Tiefebene seien noch folgende Funde von Lasaeola tristis erwähnt: Drei Nachweise von Weibchen in Niedersachsen im Rahmen eines NOWARA-Projektes (GEO-Tag der Artenvielfalt) im nordniedersächsischen Preten (TK 2630): Am 16.06.2006 auf einer mit Kiefern aufgeforsteten Binnendüne, am 08.06.2007 (vier Individuen) auf einem Trockenrasen unter überhängenden Kiefernzweigen und am 09.06.2007 im Wald auf bodennaher Vegetation (L EMKE et al. 2007). Steatoda grossa (C. L. Koch, 1838) Zwei Funde adulter Weibchen aus demWohnum- feld des Autors, also in synanthropem Bezug. Am 16.07.2006 im Keller des Hauses und im Frühjahr 2007 ein Fund in der Küche (TK 2130). Araneidae Aculepeira ceropegia (Walckenaer, 1802) 17 Nachweise insgesamt. Bis auf einen einzigen liegen sämtliche Fundorte südlich Lübecks auf insgesamt neunMesstischblättern:TK 2030, 2130, 2230, 2427, 2428, 2429, 2430, 2529, 2530. Fund- jahre: 2004 (1), 2005 (4), 2006 (6), 2007 (6). Araneus angulatus Clerck, 1757 Acht Nachweise. Zwei Funde nördlich Lübecks: 2004 im Waldhusener Forst und 2007 (juv.) in Ratekau, am Rande eines Waldweges von Boden- vegetation (beide TK 2030). Sieben weitere Funde südlich Lübecks: 2004 bei Konsforde (juv.TK 2229) und Wulfsdorf (TK 2230). Funde juveniler Tiere 2006 bei Mölln,Mischwald auf Zweigen und 2007 in einemMoor bei Lehmrade (beideTK 2330) und 2006 Niendorf am Schaalsee, von Laubzweigen (TK 2331) sowie 2007 in einem Knick bei Müssen (TK 2529). Lycosidae Pardosa saltans Töpfer-Hofmann, 2000 Zwei Nachweise dieser deutschlandweit selten nachgewiesenen Art, welche vermutlich aber weit verbreitet ist (S TAUDT 2008). Am 24.06.2006 ein Männchen imWald auf niedriger Vegetation in der Nähe des Ortes Fortkrug (TK 2530) im Bereich der ehemaligen innerdeutschen Grenze und am

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