Arachnologische Mitteilungen 35

62 K.-H. Kielhorn H EIMER & N ENTWIG (1991) führten W. simplex nicht auf, in der Internet-Version des Bestim- mungsschlüssels (N ENTWIG et al. 2003) werden die Abbildungen aus M ILLER (1959) wiedergegeben. Eine sichere Bestimmung ist danach nur für das Männchen der Art möglich. Verbreitung Das Verbreitungsgebiet von W. simplex ist auf Mit- tel- und Osteuropa beschränkt (P LATNICK 2008, s. Abb. 1). Bisher sind Nachweise aus Ungarn, der Slowakei, Tschechien, Österreich, Slowenien, Serbien, Rumänien und Bulgarien bekannt (H ELS - DINGEN 2008). In den meisten Ländern wurde die Art sehr selten nachgewiesen. Aus Serbien liegt offenbar nur ein Fund aus den 20er Jahren bei Belgrad vor ( Topčider Park, D RENSKY 1936, D ELTSHEV et al. 2003). Aus Rumänien ist ebenfalls nur ein Fundort im südlichen Siebenbürgen belegt (Probstdorf, W EISS 1994, W EISS & P ETRISOR 1999). Für Slo- wenien wird W. simplex von N ICOLIĆ & P OLENEC (1981) genannt. Aus Bulgarien sind zwei Nachweise bekannt: Dragoman an der Westgrenze des Landes (D REN - SKY 1936) und die Sashtinska Sredna Gora-Berge südöstlich von Sofia (D ELTSHEV & B LAGOEV 2001, L AZAROV et al. 2001, B LAGOEV et al. 2008). Dieser Fundort ist das südlichste bisher bekannte Vorkommen der Art. In Ungarn wurde W. simplex an vier verschiede- nen Lokalitäten gesammelt (S AMU & S ZINETÁR 1999): Budaer Berge bei Budapest (B ALOGH & L OKSA 1947), zwei Fundorte imnördlich gelegenen Pilis-Gebirge (L OKSA 1988, 1991) sowie ein wei- terer im Bakony-Gebirge in Westungarn (L OKSA 1971). Der Erstfund für Österreich stammt aus Dürn- stein in Niederösterreich (M ALICKY 1972). Später wurde die Art in der Steiermark auf dem Kanzel- kogel bei Graz (T HALER 1986, K ROPF & H ORAK 1996), in der Raabklamm (H ORAK 1988) und auf dem Kirchkogel bei Pernegg gesammelt (H ORAK 1989). Hinzu kommen Nachweise aus Kärnten (Loiblstraße beiWindisch-Bleiberg, S TEINBERGER 1987),Oberösterreich (Guttenbrunner Leiten, A E - SCHT et al. 2003) und erneut aus Niederösterreich (Tullner Feld, T HALER 1986). In den westlichen Bundesländern Österreichs wurde W. simplex nicht gefunden. Die größte Zahl an Fundorten ist aus der Slo- wakei und Tschechien bekannt. Für beide Länder liegen Atlanten der Spinnenfauna vor, die die Ver- breitung der Arten auf der Basis vonTK 25-Rastern darstellen (G AJDOŠ et al. 1999a, 1999b, B UCHAR & R ŮŽIČKA 2002). In der Slowakei wurde W. simplex aus neun Rasterfeldern gemeldet, inTschechien aus 15 Rasterfeldern. Der locus typicus der Art, Cejkov (Czéke in C HYZER & K ULCZYŃSKI 1894), liegt in der ostslowakischenTiefebene amZusammenfluss von Ondava und Latorika. G AJDOŠ et al. (1984) meldeten W. simplex nach einem Fund bei Bratis- lava (Devinska Kobyla) irrtümlich als neu für die Slowakei. Abb. 1 : Bekannte Nachweise von Walcken- aeria simplex Chyzer, 1894 (? = genauer Fundort in Slowenien nicht bekannt). Fig. 1 : Known records of Walckenaeria simplex Chyzer, 1894 (? = exact site in Slovenia unknown).

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1Mjc=