Arachnologische Mitteilungen 35
Spinnen ökologischer Ausgleichsflächen 9 tonen für wahrscheinlich erachtet werden. Kiechles Nachweis (in N ÄHRIG et al. 2003) aus Deutschland (Baden-Württemberg), vom Hohentwiel unweit des Bodensees ließ auch die Meldung von V O - GELSANGER (1939) aus demKanton Schaffhausen in einem neuen Licht erscheinen (vgl. unten). Die nun vorliegenden Nachweise aus einem Grasstrei- fen und einer Buntbrache bestätigen jedenfalls, dass die Art noch immer in diesem Kanton präsent ist. Habitat. Alle jüngeren Funde aus der Schweiz, Deutschland und l'Ain (Frankreich) stammen aus offenen, trocken-warmen, meist steinigen Lebens- räumen, aus Höhenlagen zwischen 360 und 600 m ü. NN. Besonders zahlreiche Nachweise gehen auf Fänge vom Hohentwiel (Stadt Singen) zurück, wo die Art schütter bewachsene Weinberge besiedelt und vereinzelt auch auf grasdominierten Halbtro- ckenrasen imUmfeld gefunden wurde. Auf Äckern, Stilllegungsflächen oder Begleitstrukturen, die in der Umgebung von Singen in jüngerer Zeit mittels Barberfallen beprobt wurden, gelangen bisher keine Nachweise. Phänologie (Abb. 2). Die Art ist adult von Mitte April bis Anfang September zu finden. Das Aktivi- tätsmaximum der erstreckt sich von Anfang Mai bis Ende Juni, das der ist um etwa einen Monat nach hinten versetzt. Die Monatsangaben von L E P ERU (2007: 289) betreffen die Monate April bis August. Für Abb. 2 werden ausschließlich die Bo- denfallenfänge aus der Schweiz, aus Deutschland und aus l'Ain/Frankreich verwendet (s. unten). Es wurden jeweils die Monate gewertet, in denen die Fangzeiträume der Bodenfallenfänge überwiegend lagen (vgl. Aufstellungen unten bzw. P OZZI & H ÄNGGI 1998). Nachweise in der Schweiz,Deutschland und den französische Départements l'Ain und Doubs (Abb. 3): S IMON (1878, sub Micariosoma nigrinum ): Peney (Genf ) 46,2012°N/6,0426°O (dieser Nachweis wird auch von Abb. 3 : Nachweise von Phrurolithus nigrinus in der Schweiz sowie im angrenzen- den Deutschland und Frankreich Fig. 3 : Records of Phrurolithus nigrinus from Switzerland and adjacent parts of Germany and France CH FR DE IT AT L ESSERT 1910 zitiert). L ESSERT (1910): Satigny (Genf ) 46,2145°N/6,0325°, April; Lavi- gny (Waadt) 46,5013°N/6,4044°O, / Mai, Juni. V OGELSANGER (1939): Hemmenthal (jetzt Hemmental) (Schaffhausen), 47,7341°N/8,5797°O, 1 im Mai unter einemStein. In der Vogelsanger- Sammlung, die im Museum Aller- heiligen in Schaffhausen aufbewahrt wird und dankenswerterweise von J.K. gesichtet werden durfte, befinden sich die beiden folgenden Röhrchen: Nummer 231 mit der Artbezeichnung „ Micariosoma nigrinum “ enthält 6 , 10 und 2 subadulte von P. nig- rinus sowie 1 , 1 und 1 subadultes von P. minimus . Nummer 161 mit der Artbezeichnung „ Micariosoma minimum “ enthält 9 , 2 von P. minimus sowie 4 von P. nigrinus . Zu den Funden machte Vogelsanger 0 50 100 150 IV V VI VII VIII IX I n d i v i d u e n z a h l Abb. 2 : Phänologie von Phrurolithus nigrinus in der Schweiz, in Deutschland und in l'Ain/Frankreich (vgl.Text). Anzahl adulter Männchen/Weibchen (schwarz/grau), IV-IX: Monate Fig. 2 : Phenology of Phrurolithus nigrinus in Switzerland, Germany and l'Ain/France (see text). Numbers of adult males/females (black/grey), IV-IX: months
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