Arachnologische Mitteilungen 55

80 A. Bach, K. Krämer-Klement & M. Roß-Nickoll logische Gesellschaft 2017). An diesen wurden die hier dar- gestellten Funde auch weitergeleitet. Ergebnisse und Diskussion Arachnida: Opiliones Ischyropsalis hellwigii hellwigii (Panzer, 1794) DEUTSCHLAND, Rheinland-Pfalz, Leimbach, 50.41525°N, 6.97197°E, 619 m ü. NN, Buchenwald (Hor- delymo-Fagetum), 24.x.2014, 1 Expl., SMNK-OPIL 0592; Martens (1978) Martens (1978) beschreibt die Art als Bewohner feucht- kühler Mittelgebirgs- und Alpenwälder. Während Martens (1965) noch postulierte, die Art sei aufgrund ihrer Ökologie, nämlich u.a. einer Bindung an liegendes Totholz, ein Indika- tor für Naturnähe, relativierten Loch & Kerck (1999) diese Aussage später mit neueren Funden. Sie konnten auch Nach- weise aus Wirtschaftswäldern erbringen, in denen Verstecke aus Moospolstern, Steinen oder auch einer dichten Kraut- schicht die besonderen Feuchtigkeitsansprüche dieser Art bedienen konnten. Die Untersuchungsfläche liegt auf der südostexponierten Bergseite der „Hohen Warte“, was eine mäßige Trockenheit der Böden zur Folge hat. Es handelt sich um einen konven- tionell mit Schirmschlag bewirtschafteten Buchenwald des- sen Baumschicht ausschließlich von der Rotbuche ( Fagus sylvatica ) gebildet wird. Aufgrund der hohen Wilddichte gibt es keine Strauchschicht. Durch das lichte Kronendach ist die Krautschicht deutlich ausgeprägt und auf etwa 30 % der Fläche zu finden. Diese wird von Arten des Galio-Fagetums dominiert, wobei das zerstreute Auftreten von Hordelymus europaeus auffällt, was für eine gute Nährstoffversorgung des Bodens spricht. Mit durchschnittlichen 3 cm bildet das Laub eine vergleichsweise dünne Streuschicht, das Totholzvolumen liegt bei etwa 12 m³/ha. Bisher galt der Rhein als westliche Verbreitungsgrenze des Schneckenkankers (Bliss 1980, Arachnologische Gesell- schaft 2017). Dieser Fund stellt den ersten linksrheinischen Nachweis dar und erweitert somit das Verbreitungsgebiet dieser Art in westlicher Richtung (Abb. 1). Arachnida: Araneae Coelotes atropos (Walckenaer, 1830) DEUTSCHLAND, Rheinland-Pfalz, Leimbach, 50.41525°N, 6.97197°E, 619 m ü. NN, Buchenwald (Hor- delymo-Fagetum), 06.vi.2014 1 ) , 1 ( , SMNK-ARA 12274; 19.vi.2014 2 ) ; 03.vii.2014 2 ) ; 08.viii.2014 1 ( ; 07.ix.2014 1 ) ; 26.ix.2014 2 ) , 1 ( ; 09.x.2014 2 ) ; 24.x.2014 6 ) ; Roberts (1995) In Deutschland beschränken sich die Nachweise die- ser als stark gefährdet eingestuften Art (Blick et al. 2016) hauptsächlich auf den westlichen Teil der Bundesrepublik (siehe Abb. 1). Aus Rheinland-Pfalz liegen von vier ver- schiedenen Orten Nachweise vor (Arachnologische Gesell- schaft 2017). Coelotes atropos wurde auf derselben Untersu- chungsfläche gefangen wie I. h. hellwigii (s. o., und Abb. 2). Ein Nachweis von Blick & Slembrouck (2003) stammt aus dem Naturschutzgebiet Ahrschleife bei Altenahr und da- mit aus der Nähe dieses Fundortes. Erwähnenswert ist, dass alle anderen dokumentierten Nachweise mehr als 20 Jahre zurückliegen. Wie schon von Blick & Slembrouck (2003) beobachtet, kamen auch auf dieser Fläche C. atropos und Coelotes terrestris (Wider, 1834) syntop vor, wobei C. terre- stris eudominant war. Zwischen Mai und Oktober 2014 lag Abb. 1: Verbreitung von Ischyropsalis hellwigii hellwigii (links) und Coelotes atropos (rechts) in Deutschland (Arachnologische Gesellschaft 2017). Die hier dargestellten Nachweise sind rot eingefärbt. Fig. 1: Distribution of Ischyropsalis hellwigii hellwigii (left) and Coelotes atropos (right) in Germany (Arachnologische Gesellschaft 2017). The records pre- sented here are marked red.

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