Arachnologische Mitteilungen 57

Erstnachweise von Spinnen aus Norddeutschland 49 zwischen Waldrand und Straße gelegenen Feuchtwiese, 7 )) 3 (( , 53,72554°N, 10,14356°O, 25 m über NHN, Coll. CML 2025, EUNIS: E3 Feucht- und Nassgrünland; 20. Okt. 2018 auf einer mit Gräben durchzogenen Feuchtwiese, 15 )) 22 (( , 53,73817°N, 10,17108°O, 28 m über NHN, Coll. CML, EUNIS: E3 Feucht- und Nassgrünland. Durch intensive Nachsuche nahe der Landesgrenze Schleswig-Holsteins zu Hamburg konnte A. mollis auch für Schleswig-Holstein nahe der Nordgrenze des NSG „Du- venstedter Brook“ nachgewiesen werden: 25. Nov. 2018, 1 ( , 53,73039°N, 10,15178°O, CML 2649, 25 m über NHN, EU- NIS: E3 Feucht- und Nassgrünland. Nachweise sind bisher nur von Süddeutschland bis Nie- dersachsen und den Berliner Raum bekannt (Abb. 2). Für diese ganzjährig auftretende Art werden als Habitat z.B. ex- tensiv bewirtschaftete Wiesen und Gebüsche (Stäubli et al. 2016) oder Wiesen und Waldränder in feuchtem Gelände angegeben (Nentwig et al. 2018). Für die niedersächsische Tiefebene ist A. mollis als stark gefährdet (2) eingestuft (Finch 2004), in Mecklenburg-Vor- pommern ist diese Art bislang unbekannt (Martin 2012). Für Dänemark und Norwegen sind ebenfalls keine Vorkommen bekannt, hingegen aber für Schweden und Finnland (Nent- wig et al. 2018). Die Art kommt in Großbritannien mehr in Grasland als im Wald vor und wurde in Irland erstmals 2004 festgestellt (Oxbrough 2007). Carorita limnaea (Crosby &Bishop, 1927) (Abb. 3) Neu für Schleswig-Holstein Am Nordrand des Hemmelsdorfer Sees im Kreis Osthol- stein befindet sich das Naturschutzgebiet (NSG) Aalbeknie- derung. Hinter der Schilfzone des Seeufers folgt ein nasser Erlenbruch. Diesem schließt sich eine unter anderem mit Binsen bestandene Feuchtwiese an (Abb. 4), die untersucht wurde: 7. Mai 2017, 7 )) 53,98306°N, 10,79897°O, 2 m über NHN. Coll.: ZFMK-TIS-2605489, ZFMK-TIS-2605490, CML 1366, EUNIS: D5.3 Binsenwiesen. Das NSG Aalbekniederung ist ein FFH- und Vogel- schutzgebiet mit einer Größe von 310 ha und liegt zwischen dem Hemmelsdorfer See und der nur 1,3 km Luftlinie ent- fernten Ostsee. Der Hemmelsdorfer See entstand während der letzten Eiszeit, als die so genannte Hemmelsförde von der Ostsee abgeschnitten wurde (Wikipedia 2019). Das NSG besteht überwiegend aus ausgedehnten Feuchtgrünländern, die bei Ostseehochwasser großflächig überflutet werden, so- wie Bruchwäldern und kleinen Sümpfen. Die Aalbek entwäs- sert den See in den Niendorfer Ostseehafen. Für Mecklenburg-Vorpommern ist C. limnaea als extrem selten eingestuft (Martin 2012), für Niedersachen ist sie bis- her nicht bekannt (Finch 2004). In Deutschland ist die Art aus dem Alpenvorland und aus dem Großraum Berlin be- kannt. Neben einem Einzelnachweis bei Braunlage (Harz) aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts (Moritz 1973) stellt der nun vorgelegte Fund einen weiteren isolierten Nachweis dar (Abb. 5). Diese Art ist in der nördlichen Holarktis beheimatet. Ne- ben Nordamerika kommt sie in West-, Mittel- und Nordeu- ropa sowie in Russland von Europa bis nach Ostsibirien und in China vor (WSC 2018). Als Habitatansprüche werden moorige Nadelwälder und Sphagnum -Bereiche von Sümpfen und Mooren genannt (Holm 1968, Moritz 1973). Wunderlich (1972) nennt zwar Abb. 2: Nachweiskarte von Agyneta mollis (AraGes 2018) Fig. 2: Record map of Agyneta mollis (AraGes 2018) Abb. 4: Habitat von Carorita limnaea (Foto: M. Lemke) Fig. 4: Habitat of Carorita limnaea (photo: M. Lemke) Abb. 3: Linker Pedipalpus von Carorita limnaea (Foto: M. Lemke) Fig. 3: Left pedipalpus of Carorita limnaea (photo: M. Lemke)

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