Arachnologische Mitteilungen 57

50 M. Lemke auch moosreiche Steppenheide, aber dieser Nachweis beruh- te auf einer Fehlbestimmung (Wunderlich 1980). Palmgren (1976) nennt Moore verschiedener Prägung. Ceraticelus bulbosus (Emerton, 1882) (Abb. 6) Neu für Schleswig-Holstein Am 2.Mai 2018 wurde ein ) von Ceraticelus bulbosus im NSG Sorgwohld nachgewiesen: 54,35892°N, 9,58103°O, 7 m über NHN, Coll. ZFMK-TIS- 2605537, EUNIS: F4 Gemäßigte Strauchheiden. Die Männchen dieser Art sind unverkennbar durch ihre markante Kopfform und der Tibialapophyse des Pedipalpus, welcher seiner Form nach an einen Dosenöffner erinnert (van Helsdingen 1995). Das NSG „Sorgwohld“ ist Teil einer Binnendünenland- schaft. Das gesamte Gebiet ist im Norden des NSG von land- wirtschaftlich genutzten Flächen begrenzt. Periglazial befand sich hier zunächst eine Sanderfläche, die bereits während der Eiszeit und im frühen Postglazial von Flugsand überdeckt wurde. Dieser türmte sich zu einem Dünenfeld. Die Dünen sind unregelmäßig geformt und verschachtelt (Gripp 1964, Liedtke 1981). Es wurden die randständigen Besenheide- und Grasbe- stände im nördlichen Bereich entlang eines Weges beprobt, sowie im Kerngebiet ein feuchtes Dünental. Ceraticelus bulbosus ist in Nordamerika (Alaska und Kana- da) weit verbreitet (BOLD 2019). In Europa wurde sie bisher nur sehr selten festgestellt: in Deutschland 1987 in Sphag­ num -Gesiebe aus Schwingrasen mit nassen Schlenken an ei- nemTeichufer inWandlitz in Brandenburg (Martin 2009), in Polen 1991 auf einer Feuchtwiese und 1992 in einem Seggen- Moos-Sumpf bei Gugny im Nationalpark Biebrza-Flusstal (Kupryjanowicz 1994), in den Niederlanden 1992 und 1993 im Torfmoor-Reservat Meerstalblo (van Helsdingen 1995). Die meisten europäischen Nachweise stammen aus Mooren in Nordfinnland (Koponen 1979, 1985, Koponen et al. 2013) (Abb. 7). Als Fundhabitate werden für Europa nasses Sphagnum angegeben (Martin 2009) bzw. nasses Sphagnum , Seggen und Gräser (Kupryjanowicz 1994, van Helsdingen 1995). Die Nachweisdichte für Europa ist sehr gering und erstreckt sich über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren. Erigonoplus foveatus (Dahl, 1912) Neu für Schleswig-Holstein Diese Art wurde 2016 von der Gattung Mecynargus zur Gat- tung Erigonoplus gestellt (Hollá et al. 2016). Mehrere Exem­ plare wurde im Juni auf einer Grasheide bei Hornbek gefun- den: 53,56067°N, 10,65997°O, 36 m über NHN, 4 )) 7 (( , Coll. ZFMK-TIS-2623284, ZFMK-TIS-2623385, CML NS79, EUNIS: E1 Trocken- und Halbtrockenrasen. Abb. 5: Nachweiskarte von Carorita limnaea (AraGes 2018) Fig. 5: Record map of Carorita limnaea (AraGes 2018) Abb. 6: Charakteristischer Habitus von Ceraticelus bulbosus von frontal (Foto: P. Oger) Fig. 6: Characteristic habitus of Ceraticelus bulbosus in frontal view (photo: P. Oger) Abb. 7: Nachweiskarte von Ceraticelus bulbosus in den Niederlanden, Deutschland, Polen und Finnland (AraGes 2018, Koponen et al. 2013) (Kar- te: J. Jose, Wikimedia.org) Fig. 7: Record map of Ceraticelus bulbosus in the Netherlands, Germany, Poland and Finland (AraGes 2018, Koponen et al. 2013) (map: J. Jose, Wi- kimedia.org )

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