Arachnologische Mitteilungen 58

Spinnen der Trockenrasen in und um Berlin 57 Sibianor tantulus präferiert vegetationsarme Rohböden wie Kies-, Sand-, und Schotterflächen (Kielhorn 2017). Si- bianor tantulus konnte 2014 das erste Mal in Berlin im Na- turschutzgebiet Wilhelmshagen-Woltersdorfer Dünenzug nachgewiesen werden (Schäfer 2015). Das einzelne Weib- chen hielt sich in einer offenen Sandfläche im Übergangs- bereich zum Sandtrockenrasen auf. Für Brandenburg gibt es bisher keinen Nachweis und die Art ist in ganz Deutschland extrem selten (Abb. 2b) (Blick et al. 2016). Ein einzelner weiterer Fund aus Sandlebensräumen stammt aus dem Land- kreis Weißenburg-Gunzenhausen (Mittelfranken) (Baehr 1988: als Bianor aenescens , von Logunov 2001 korrigiert). Talavera aperta ( M iller , 1971) 5 Expl., Fundorte: Berlin-Gatow nördlich „An der Gatower Heide“, Spandauer Forst Ost westlich „Niederneuendorfer Allee“, Döberitzer Heide, Fangzeitraum: Mai Talavera aperta konnte in der vorliegenden Studie als Neunachweis für Berlin verzeichnet werden, im angrenzen- den Brandenburg ist sie vom Aussterben bedroht (Platen et al. 1999). Die in Deutschland seltene Art wurde bisher vor allem in Südwest- und Ostdeutschland nachgewiesen (Abb. 2c) und bevorzugt trockene Lebensräume (u.a. Klapkarek 1998, Hemm et al. 2012, Staudt 2014, Kielhorn 2018a). Alopecosa fabrilis (Clerck, 1757) 2 Expl., Fundort: Güterfelde in Brandenburg, Fangzeitraum: September Alopecosa fabrilis ist in Deutschland vor allem im Süd- westen und Osten nachgewiesen worden, sporadische Fund- punkte existieren für den Westen und Nordwesten des Landes (Abb. 3a). Die Art kommt häufig in offenen Sand- gebieten vor, sowohl an der Küste als auch auf Binnendünen (u.a. Braun 1969, Baehr 1988, Bauchhenß 1995, Wiedemann et al. 2005, Krause & Assmann 2016). Centromerus capucinus (Simon, 1884) 1 Expl., Fundort: Düppeler Forst nördlich „Stahnsdorfer Damm“, Fangzeitraum: Juni Centromerus capucinus wurde bisher überwiegend im Südwesten Deutschlands nachgewiesen (Abb. 3b). Die Art präferiert trockene Lebensräume wie Weinberge (Lunau & Abb. 3: Nachweiskarten Deutschlands von a. Alopecosa fabrilis ; b. Centromerus capucinus ; c. Dysdera erythrina (Arachnologische Gersellschaft 2019) (Krei- se = Funde bis 1999, Punkte = Funde seit 2000 Punkte, rote Sterne = Nachweise aus dieser Arbeit) Fig. 3: Distribution maps of a. Alopecosa fabrilis ; b. Centromerus capucinus ; c. Dysdera erythrina (Arachnologische Gesellschaft 2019) in Germany (circles = records until 1999, points = record since 2000, red stars = records from this work) Abb. 4: Nachweiskarten Deutschlands von a. Micaria dives ; b. Walckenaeria stylifrons (Arach- nologische Gersellschaft 2019) (Kreise = Funde bis 1999, Punkte = Funde seit 2000 Punkte, rote Sterne = Nachweise aus dieser Arbeit) Fig. 4: Distribution maps of a. Micaria dives ; b. Walckenaeria stylifrons (Arachnologische Ge- sellschaft 2019) in Germany (circles = records until 1999, points = record since 2000, red stars = records from this work)

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