Arachnologische Mitteilungen 58

Seltene Spinnenarten aus Blockhalden 77 Sittisax saxicola (C. L. Koch, 1846) (Abb. 31a-d) – Felsen-Berghockling Neu für Baden-Württemberg Material. DEUTSCHLAND, Baden-Württemberg, Seeb- ach, ME 1, 23. Mai 2015: 1 ) (SMNK-ARA 11420); Grin- denfläche am Ruhestein (48,56833°N, 8,23624°O; 1000 m), 28. Mai 2015: 1 Juv. ) (SMNK-ARA 11421); ME 1, 7. Juli 2016, 1 Juv. cf. (SMNK-ARA 12421). Determination. Kronestedt & Logunov (2001) Sittisax saxicola ist eine boreo-montane Art mit eurosibiri- scher Verbreitung (Thaler 1997). Der Locus typicus liegt im Oberpfälzer Wald, weitere Funde in Bayern stammen von Blockhalden und aus Wäldern in Oberfranken und dem Bayerischen Wald (Fischer 1993). Weitere Nachweise für Deutschland stammen aus den Alpen und Blockhalden der Mittelgebirge (Harz, Fichtelgebirge) (Arachnologische Ge- sellschaft 2019). Nach Fritze & Blick (2010) ist die Art in mittel- und osteuropäischen Gebirgen ein typischer Block- haldenbewohner. Sie wird aber auch an felsigen Stellen und an Totholz in lichten, subalpinen Wäldern gefunden. Isaia (2000) nennt zudem einen Nachweis eines Weibchens aus dem Aoastatal, auf 2450 m Höhe. Einer der ersten Belege der Art im Nordschwarzwald wurde im Rahmen einer öf- fentlichen Exkursion mit den Arachnologen des SMNK am Ruhestein auf einer offenen Fläche mit trockenen Baum- stubben gesammelt. Die Artidentifikation des subadulten Männchens (Abb. 31a-b) gelang durch DNA-Barcoding dieses Exemplars und den Vergleich der Sequenz mit dem wenige Tage zuvor in einer Blockhalde gesammelten Männ- chen (Abb. 31c-d). Theridiidae Episinus maculipes Cavanna, 1876 (Abb. 32a-b) – Fleckbein-Kabelspinne Material. DEUTSCHLAND, Baden-Württemberg, Ba- den-Baden, Blockhalde am Battert, 31. Mai 2018 (Hand- fang nachts): 1 ( , 2 Juv. (SMNK-ARA 15686); Ottenhöfen (48,56198°N, 8,17532°O; 580 m, an offener, sonnenexpo- nierter Böschung an einem Waldweg, oberhalb eines Stein- bruchs) 4. Juni 2015: 1 Juv. ) (SMNK-ARA 10948). Determination. Hillyard (1983), Knoflach &Thaler (2000) Die noch recht jungen Nachweise aus Deutschland (Kilch- ling 1994, Staudt 1997) lassen vermuten, dass diese Art erst in den letzten Jahrzehnten ihr Verbreitungsgebiet nach Deutschland hinein erweitert hat.Thaler & Knoflach (2001) bezeichnen sie als expansives westmediterranes Faunenele- ment, welches aus nördlichen und östlichen Bereichen sei- nes jetzigen Verbreitungsgebietes (z. B. aus Griechenland, Deutschland) erst seit wenigen Jahren bekannt ist. Die Nachweise aus Deutschland stammen aus Rheinland-Pfalz Abb. 30: Calositticus rupicola ; a, b. Weibchen; c. Vulva, ven- tral; d. Vulva, dorsal Fig. 30: Calositticus rupicola ; a, b. female; c. vulva, ventral; d. vulva, dorsal

RkJQdWJsaXNoZXIy MjI1Mjc=