Arachnologie Vernetzt
Unter Arachnologie versteht man die wissenschaftliche Beschäftigung mit den Spinnentieren (Arachnida), einer Klasse der Gliedertiere (Arthropoda), die etwa 100.000 beschriebene und sicher ein Vielfaches dieser Zahl an noch unbeschriebenen Arten umfasst.
Arachnologen beschäftigen sich auf der ganzen Welt mit der Beschreibung von Arten, deren systematischen Einordnung, ihren ökologischen Ansprüchen und Leistungen sowie der Biologie und Physiologie von Spinnentieren (siehe Literaturauswahl). Beispielhaft stellen wir eine Reihe von aktuellen Forschungsprojekten vor.
Arachnologen sind weltweit gut organisiert und vernetzt (siehe Links). Es gibt eine Internationale Gesellschaft für Arachnologie, eine Europäische Gesellschaft für Arachnologie und eine ganze Reihe weiterer nationaler und regionaler Organisationen. Sie veranstalten in regelmäßigen Abständen wissenschaftliche Tagungen und Kongresse, auf denen sich die Mitglieder treffen, ihre Forschungsergebnisse vorstellen und diskutieren. Zahlreiche wissenschaftliche Zeitschriften widmen sich zumindest teilweise arachnologischen Themen.
Eine wichtige Grundlage für Forschung an Spinnentieren waren und sind die Kataloge der Spinnen, Skorpione, Pseudoskorpione und der kleineren Ordnungen der Spinnentiere der Welt. Der inzwischen als täglich aktualisierte Datenbank verfügbare World Spider Catalog geht dabei auf die historischen Kataloge von Pierre Bonnet (Frankreich) und Carl Friedrich Roewer (Deutschland) zurück. Bonnet publizierte von 1945 bis 1961 eine Bibliographia araneorum in drei Bänden, mit Literatur zu allen Aspekten der Spinnenbiologie. Roewer's Katalog der Araneae von 1758 bis 1940 listete erstmals die bis dahin beschriebenen Arten, ergänzt um zugehörige Literatur. Dieses Werk wurde weitergeführt von Paolo M. Brignoli (Italien) als Catalogue of the Araneae described between 1940 and 1981 von 1983 und in drei weiteren Bänden (1989, 1993, 1997) von Advances in Spider Taxonomy durch Norman I. Platnick (USA).